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Überlastung bei Mitarbeitern erkennen

Die Herausforderungen für Mitarbeiter in Unternehmen nehmen in der modernen Arbeitswelt konstant zu. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige Erreichbarkeit machen immer mehr Arbeitnehmern zu schaffen. Ca. 27,8 % der Erwachsenen in Deutschland sind von psychischer Erkrankung betroffen, dies zeigt eine Untersuchung aus dem Jahre 2019 der Bundespsychotherapeutenkammer. Psychische Erkrankungen sind heute deutlich präsenter als körperliche Erkrankung. So liegen die Arbeitsunfähigkeitstage bei 35 zu 18,8 Tagen. Auch Depressionen kommen in Deutschland deutlich häufiger vor als im europäischen Durchschnitt, jeder zehnter Erwachsene berichtet davon. (Bundespsychotherapeutenkammer 2019)

Führungskräfte werden dafür geschult Anzeichen für psychische Erkrankungen früh zu erkennen, und darauf einzugehen. Dabei handelt es sich um Verhaltensweisen welche als Warnsignale wahrgenommen werden. Beispiele für solche Anzeichen sind eine Veränderung der Stimmungslage, unentschuldigtes Fehlen, oder eine verringerte Leistungsfähigkeit. Im Handlungsleitfaden für Führungskräfte gibt es ausführliche Informationen darüber wie mit psychisch kranken und überlasteten Mitarbeitern umgegangen werden soll. Gesprächsvorbereitungsbögen für das Führungspersonal und Kontaktdaten an wen man sich wenden kann stehen bereit. Die Schwierigkeit liegt darin zu unterscheiden, wann es sich um Warnsignale handelt und nicht bloß um eine vorübergehende Laune. (Riechert 2015)

Führungskräfte sollen sich diesbezüglich bewusst werden welches Verhalten die Mitarbeiter aufweisen, und wie sie diese darauf ansprechen möchten. Es soll eine psychologische Beratung vorgenommen werden, keine Diagnose. Sie sollten Mitarbeiter gegenüber Wertschätzung zeigen und an sie appellieren bzw. die Sorge und den Wunsch nach Veränderung äußern.

Gespräche mit dem Mitarbeiter über sein Problem sollen frühzeitig ankündigen und Unterstützungsangebote unterbreiten werden. Der Mitarbeiter kann sich selbst entscheiden, ob er diese Angebote annehmen möchte. Die Gespräche sind immer streng vertraulich zu behandeln, es werden keine Namen oder Inhalte genannt. (Heber et al. 2016)

Literatur

Bundestherapeutenkammer (2019) Pressemitteilung.  Die längsten Fehlzeitenweiterhin durch psychische Erkrankungen. Zugriff am 02.04.2021. Verfügbar unter: https://www.bptk.de/die-laengsten-fehlzeiten-weiterhin-durch-psychische-erkrankungen/#

Riechert I (2015) Psychische Störungen bei Mitarbeitern. Springer, Berlin Heidelberg

Heber. E, Lehr. D, Ebert. D, Berking, M. Riper, H. (2016) Web-based and mobile stress management Interventionfpr employees: a randomized controlled trial. J Med Internet Res 18(1), e21